Bitdefender ist eine Anti-Virus bzw. Internet Security Software (je nach gewählter Version), die seit Jahren Top-Platzierungen in allen Vergleichstests einfährt und vor Kurzem von der Stiftung Warentest sogar als Testsieger ausgezeichnet wurde. Bitdefender erzielt dabei oftmals Erkennungsraten von 100% sowohl bei bekannten als auch bisher unbekannten Schadprogrammen, was es nicht zuletzt auch seiner KI-basierten Technologie verdankt. Zudem bietet es einen ausgefeilten mehrstufigen Ransomware-Schutz, was es ja auch mehrfach bereits erfolgreich unter Beweis gestellt hat. So weit, so gut, aber wie sieht die Praxis aus? Hier meine Erfahrungen über einige Jahre mit Bitdefender. Zu der Erkennungsquote findet man genug Belege bei verschiedenen Vergleichstests, aber wie nutzt sich Bitdefender in der Praxis?
Bitdefender Installation
Die Installation von Bitdefender war und ist sehr einfach. Im Prinzip lädt man ein kleines Setup-Programm, welches dann die eigentliche aktuelle Version von Bitdefender herunterlädt, d. h. zu jedem Zeitpunkt bekommt man immer die aktuelle Version – aktuelle Testversion oder laufendes Abo natürlich vorausgesetzt. Die Installation läuft dabei in einem Schritt durch, wobei auch gleich das System auf Viren geprüft wird.
Bitdefender konfiguriert sich selbstständig, wobei der Autopilot aktiviert wird. Damit ist ein Sofort-Schutz garantiert und im Prinzip kann man vieles auch so lassen, ohne selber was einzustellen. Persönlich würde ich aber empfehlen die Einstellungen mal durchzusehen. Den Autopilot kann man mittlerweile aktiv lassen, außer man verwendet, so meine Erfahrung, Entwicklungssoftware, wobei sich Anti-Virus besonders an Pascal-basierten Entwicklungssystemen reiben. So auch Bitdefender, aber auch andere wie BullGuard. Wer mehr Kontrolle möchte, der sollte den Autopilot ausschalten und den Paranoia – Modus einschalten. Belohnt wird man mit vielen Fenstern, die einem zeigen wie viele Programme eigentlich ständig mit dem Internet kommunizieren möchten.
Nach der Installation legt man sich, sofern noch nicht vorhanden, ein Bitdefender Central Konto an. Hier verwaltet man seine Geräte, deaktiviert sie oder stößt die Installation auf anderen Geräten an. War vor ein paar Jahren etwas holprig, ab und an musste ich neu aktivieren, funktioniert mittlerweile aber sehr zuverlässig. Über Bitdefender Central könnte man z. B. auch nach verlorenen oder gestohlenen Smartphones suchen, sofern man eine Bitdefender Lizenz mit Android hat. Habe ich zwar, aber da ich zur aussterbenden Art der Windows 10 Mobile Nutzer gehöre, habe ich mit Bitdefender Android nur im Bereich Tablets beschäftigt.
Bitfender Performance
Im Grundsatz läuft Bitdefender unproblematisch auf jedem halbwegs aktuellen System. Bitdefender selbst erwartet einen Prozessor mit mindestens 1.5 GHz, wobei es aber nicht die Prozessoren berücksichtigt, welch mit niedrigen Grundtakt laufen, aber durchaus bei Forderung auch mehr liefern. Auch die tun es, d. h. man kann die Warnung bei der Installation einfach ignorieren.
Probleme bekommt man mit Bitdefender, wenn man es auf sehr schwachen Systemen einsetzt wie z. B. die beliebten 2in1 oder 360° Convertibles mit Intel Atom Prozessoren. Nach meiner Erfahrungen sollte man hier nicht Bitdefender installieren, da diese Geräte dann praktisch unbrauchbar sind. Hier läuft BullGuard für mich besser oder man belässt es beim Windows Defender, vielleicht kombiniert mit einem Zusatzschuldschild durch Heimdal Security.
Im Allgemeinen läuft Bitdefender auch auf Einsteiger Notebooks / PCs ok, außer man hat wirklich einen mageren Intel Atom in seiner Hardware verbaut. Eventuell könnte auch ein Celeron schwitzen.
Täglicher Betrieb
Im Allgemeinen, außer dem wöchentlichen Sicherheitsbericht, bekommt man wenig bis gar nichts von Bitdefender mit. Bei AV-Test verfehlte Bitdefender zuletzt manchmal den Spitzenplatz, persönlich kann ich dies nicht bestätigen. Ich bewege mich allerdings auch meist auf vermeintlich sicheren Webseiten und vermeide alle zweifelhaften Seiten, die in der Regel hauptsächlich Schadsoftware verteilen.
Bei mir fällt Bitdefender seit Jahren durch nur wenige Hinweise auf, wobei es ab und an mal eine Internetseite blockt. Passiert selten, kann aber durchaus berechtigt sein. So oder so, nervig ist Bitdefender nicht. Auch Updates laufen still im Hintergrund, wobei man diese auch deaktivieren kann oder man kann die Intervalle anpassen. Ab und an gibt es mal ein Funktionsupdate, welches einen Neustart braucht. Diese führt Bitdefender aber nicht automatisch aus und belässt es bei einen Hinweis, sodass laufende Aktivitäten nicht gestört werden.
Der Ransomware-Schutz bzw. die überwachten und geschützten Verzeichnisse (Sichere Dateien) kann dazu führen, dass es mitunter mal ein Problem mit einem Programm gibt, welches auf diese Verzeichnisse zugreifen möchte, aber keine Berechtigung hat. Mitunter kann dies auch dazu führen, dass ein Setup geblockt wird. Kann manchmal etwas nerven, aber letztlich ist dies ja der Sinn der Sache: Dateien zu beschützen. Hier muss man dann halt einfach das Setup – Programm in die Liste der erlaubten Programme hinzufügen. Zudem eine gute Gelegenheit sich zu fragen, warum dieses Programm überhaupt in Verzeichnis X schreiben möchte.
Im Funktionsumfang von Bitdefender gibt es viele nützliche Komfort und Sicherheitsfunktionen, ohne dass man jetzt durch komplizierte Einstellorgien überfordert wird. Da fand ich immer sehr gut und auch absolut ausreichend. Extra Funktionen in Total Security wie irgendwelche Optimierungstools finde ich persönlich überflüssig, auch der Profilfunktion kann ich wenig abgewinnen, zumal diese auch eher nicht wie gewünscht bei mir funktioniert. Aber dies sind ohnehin „Spielereien“ am Rand, die man weder unbedingt braucht, noch machen diese den Rechner sicherer. Entscheidend sind die Kernfunktionen von Firewall, die relativ einfach konfigurierbar sind, der Ransomware-Schutz, Anti-Spam Einstellungen, natürlich die Anti-Virus Funktionen. Hier würde ich sagen, funktioniert und gibt ein gutes Gefühl.
Tipps zum Bitdefender Abo und vorzeitiger Verlängerung durch Nutzen von Angeboten
Abonnement: Grundsätzlich kann man eine automatische Erneuerung jederzeit aktivieren, sodass man hier keineswegs in eine Falle läuft. Würde ich auch empfehlen, denn eventuell möchte man durch Inanspruchnahme eines guten Angebotes (jeweils aktuelle Bitdefender Angebote habe ich immer so aktuell wie möglich hier zusammengestellt) vorzeitig verlängern. Dies geht problemlos, der neue Zeitraum wird einfach hinzugerechnet. Man muss aber aufpassen, dass ein eventuelles Abo, abgeschlossen über einen Zahlungsdienstleister gekündigt wird, denn sonst kann es passieren, dass dieses trotzdem angestoßen wird. Dies liegt daran, dass der Zahlungsdienstleister eventuell gar nicht mitbekommt, dass man auf einen anderen Weg verlängert hat. Also: Angebote nutzen, aber eventuelle Abo-Einstellungen prüfen und eventuell kündigen bzw. die automatische Erneuerung.
Insgesamt habe ich ausgesprochen positive Erfahrungen mit Bitdefender über die Jahre gemacht. Es läuft sehr problemlos, kommt bisher mit jedem Windows Update bei mir klar und vor allem gibt es ein sehr gutes Gefühl, dass man bestmöglich geschützt ist. Nur für sehr leistungsschwache Windows PCs würde ich es nicht empfehlen.